Mit einem schwungvollen „Opening“, das bereits die bunte Vielfalt quer durch Landschaften, Zeiten und Stile als Motto des Abends aufscheinen ließ, nahm das Hauptorchester des Musikvereins unter der Leitung von Mario Ströhm das Publikum bei einem begeisternden Jahreskonzert am vergangenen Samstag, 27. April 2024, in der vollbesetzten Mehrzweckhalle mit. Vorstand Frank Krebs hieß unter den Ehrengästen Bürgermeister Frank Kiefer und die anwesenden Mitglieder des Gemeinderats, Ralph Ganz als Vorsitzenden des Fördervereins und den Ehrenvorsitzenden Michael Leber herzlich willkommen. Musikerin Silke Kühn wußte mit ihrer charmanten Moderation mal Wissenswertes, mal Kurioses und mal Nachdenkliches zu den Musikstücken beizutragen.
Wie ein sinfonisches Blasorchester klingen kann, zeigte das Ensemble mit „A Festival Prelude“ von Alfred Reed aus dem Jahr 1962, das die ganze Palette an Stimmen und Klangfarben präsentierte. Mit „Dramatic Tales“ erzählte das Orchester musikalisch die mittelalterliche Entstehungsgeschichte der Gemeinde Todtmoos. Das Stück ist geprägt von wechselnden Stilmitteln, mit denen der Komponist die „Sage vom Todten Moos“ zum 750. Gemeindejubiläum musikalisch aufleben ließ.
Das Instrument des Jahres 2024, die Tuba, hat der Musikverein mit dem Stück „Unsere Tuba“ besonders gewürdigt. In der Orchesteraufstellung eher unauffällig ganz hinten platziert, verleiht die Tuba der Musik Tiefe und Fundament. In dem Stück „Unsere Tuba“ stand Michaela Albanese als Solistin an der Tuba nun einmal ganz vorne im Rampenlicht und wurde für ihr Spiel mit tosendem Beifall belohnt.
Im Programm eines Blasorchesters darf ein Konzertmarsch nicht fehlen. „Arsenal“ schleicht sich mit einem eingängigen Thema in die Ohren des Publikums und bringt mit seiner rhythmischen Vielfalt die Schlaginstrumente besonders zur Geltung. Die Welt des Tanzes und der irisch-keltischen Folklore wurde mit der bekannten Musik aus der Stepptanzshow „Lord of the Dance“ von 1996 lebendig.
Mit einer musikalischen Hommage an das Genre nahm das Orchester den Faden nach der Pause wieder auf. „Am liebsten Blasmusik“ erwies sich für das Publikum mit seiner fanfarenhaften Eröffnung und der ganzen Formenvielfalt als idealer Türöffner zu einer spannungsgeladenen zweiten Konzerthälfte.
„Wenn Musik swingt, dann geht das einem ins Blut.“ Mit diesem Bonmot von Jazz-Ikone Paul Kuhn kündigte Silke Kühn den Ausflug in die Zeit des Jazz der 1930er Jahre an. Mit „Golden Swing Time“, einem Medley so bekannter Swing-Titel wie „Hello Dolly“ oder „Mackie Messer“, zeigte sich der Klangkörper ganz im Stile einer Big Band. Von einer ganz anderen Seite zeigte sich das bestens einstudierte Orchester bei „Ich bin ich (Wir sind wir)“ des deutschen Pop-Duos Rosenstolz, einem Erfolgsstück, das eine nachdenkliche Note ins farbenfrohe Programm brachte – ganz nach der afrikanischen Lebensweisheit „Ich bin, weil wir sind“. Der Part des Gesangssolos lag bei Musikerin Sabine Hertzsch in besten Händen und wurde mit begeistertem Beifall honoriert. An ein weiteres berühmtes Pop-Duo, diesmal aus Schweden, erinnerte „Tribute to Roxette“. Das Medley ließ einige ihrer bekanntesten Hits aus den 1980er Jahren wieder aufleben.
Einen Appetithappen auf das diesjährige Programm der Volksschauspiele servierte der Musikverein mit „The Blues Brothers Revue“. Die zündenden Melodien aus dem Musical machten neugierig auf die Aufführungen der rasanten Actionkomödie auf der Freilichtbühne. „Arrival“ kündigte schließlich die „Ankunft“ am Ende eines herzerfrischenden Konzerts an. Das Orchester, Sabine Hertzsch mit ihrem Gesang und Musiker Marcel Fischer am Dudelsack setzten mit dem ABBA-Erfolgsstück von 1976 einen fulminanten Schlusspunkt, den das Publikum mit stehenden Ovationen feierte.
Frank Krebs dankte Dirigent Mario Ströhm sowie den Mitgliedern und Solisten des Orchesters für das geduldige Einstudieren der Musikstücke seit Januar. Er sprach zudem dem Orga-Team, dem Technik-Team und allen helfenden Händen, die im Hintergrund zum Gelingen des Konzertabends beigetragen hatten, seinen Dank aus. Ein herzliches Dankeschön ging auch an die Anglerkameradschaft für die Bewirtung an diesem Abend. Die vom Publikum eingeforderten drei Zugaben waren der verdiente Lohn am Ende eines sehr erfolgreichen Jahreskonzerts.